Frei- und Experimentierräume sind als Motor für Vielfalt in einer Stadt unverzichtbar, aber gleichzeitig sind sie oft bedroht durch Prozesse der Gentrifizierung. Die Stadtentwicklung, welche von unterschiedlichsten Akteur*innen befeuert wird, dynamisiert den damit einhergehenden Wandel der Stadtgesellschaft. ART GO EAST, als Veranstalter*innen-Verbund der Kunsträume im Leipziger Osten, möchte die Räume wieder öffnen, Möglichkeiten aufzeigen und den “Acker der Vielfalt” somit neu bestellen. Mit diesen Zielen startete das Festival vor drei Jahren mit Unterstützung des Pöge-Hauses unter dem Motto ART GO EAST to explore the spaces.
Zeitgenössische Kunst in all ihren Facetten repräsentiert die Vielfalt einer Gesellschaft und ist für ein soziales und friedliches Miteinander in einer heterogenen Gemeinschaft ist Kollaboration lebensnotwendig. Diesem Gedanken folgend, wird mit dem kommenden Festival die Zusammenarbeit der Kunsträume unter dem Titel ART GO EAST to collaborate weiter intensiviert. Impulsgebend für das verschobene Festival ist der Gedanke Mark Terkessidis, der davon ausgeht, dass es in einer vielfältigen Gesellschaft auch Freiräume braucht, in denen Scheitern und die Diskussion darüber ermöglicht werden sollten: „Viele Probleme müssen auf einmal bearbeitet werden, viele Stimmen gleichzeitig gehört und viele Ansprüche zu jedem Zeitpunkt miteinander vermittelt werden“.
Im Rahmen der pandemiegerechten Öffnungs- und Begegnungsmöglichkeiten vertiefen die 14 Ausstellungsorte ihre Zusammenarbeit als Einzelveranstalter*innen. Zur Zeit des Festivals, vom 20. bis 28. Mai 2021, werden in den Ausstellungsräumen Arbeiten von Bildenden Künstler*innen zu sehen sein, die vorwiegend kollaborativ arbeiten und die Besucher*innen zur Beteiligung einladen. Die künstlerischen Positionen der Biennale greifen unter anderem Themen des Stadtteils auf und versuchen mit Hilfe der Kollaboration die Betrachter*innen mit einzubeziehen.
Die künstlerischen Positionen in den Kunsträumen sind vielgestaltig und behandeln unterschiedliche gesellschaftliche Fragestellungen, die sich teilweise in spannende Beziehungen zueinander setzen lassen. Damit die geografischen Räume zwischen den einzelnen Kunsträumen belebt und auch die Stadtteile – Neustadt-Neuschönefeld, Volkmarsdorf und Reudnitz – miteinander verbunden werden, findet erstmalig ein ARTWALK statt. Dieser eröffnet zusätzliche Freiräume, da er die Schaufenster von 16 Läden mit künstlerischen Arbeiten bestückt und den Gedanken der Kollaboration in den öffentlichen Raum weiter trägt.
Hier könnt ihr die Diskussion mit Sophia Barth sowie Martin Keil und Henrik Mayer von der Reinigungsgesellschaft nochmal nachhören und -sehen:
26.5. Diskussion mit Anna Sophia Barth:
28.5. Diskussion mit der Reinigungsgesellschaft
Kunst- / Ausstellungsräume:
Bistro 21 (Hermann-Liebmann-Str. 88)
Blauer Sand (Trinitatisstr. 9)
Fang Studio (Ostr. 6)
FONDA (Eisenbahnstr. 141a)
galerie.leipziger-schule (Hedwigstr. 1-3)
garage.ost (Hermann-Liebmann-Str. 67)
Helmut (Kohlgartenstr. 51)
IDEAL art space (Schulze-Delitzsch-Str. 27)
Kontor 80 (xxx)
krudebude (Stannebeinplatz 13)
Kunsthalle Ost (Riebeckstr. 19)
Pöge-Haus (Hedwigstr. 20)
PLAST (Stannebeinplatz 7)
SagArT (Eisenbahnstr. 37)
am ARTWALK beteiligte Orte:
Café Bubu (Täubchenweg 88)
Espresso Zack Zack (Albert-Schweitzer-Straße 2)
Gumbo (Hedwigstr. 11)
Japanisches Haus (Eisenbahnstr. 120)
krudebude / Schaufenster (Stannebeinplatz)
KuApo – Die Kulturapotheke (Eisenbahnstr. 99)
Nebenan (Hermann-Liebmann-Str. 89)
Orinoco Books (Mariannenstr. 18)
Sleeve++ (Mariannenstr. 74)
Stammbar (Breite Str. 8 )
Tumbler (Breite Str. 16)
Uganda-Maszage-Books (Einertstr. 9)
Vary (Eisenbahnstr. 7)
Vleischerei (Eisenbahnstr. 128)
weiterführende Informationen:
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