Europa hinter Grenzen – Serbien, Ungarn, Zaun dazwischen

25. November 2016, 14:00 Uhr

Kaum zu glauben, wie ruhig es hierzulande um die sogenannte „Balkanroute“ geworden ist – vor allem wenn mensch gerade aus Belgrad, Serbien, zurückkommt. Vom sogenannten ‚Flüchtlingsstrom‘ spricht in Deutschland fast niemand mehr, die Situation scheint sich für die europäischen Staaten entspannt zu haben.[nbsp]

Und doch haben sich weder die Menschen auf der Flucht auf ihrem Weg nach Europa noch die furchtbare Lage in der sie sich befinden, in Luft aufgelöst, sie sind lediglich aus dem Fokus der medialen Öffentlichkeit verschwunden.[nbsp]

Hinter dem hochmilitarisierten Grenzzaun zu Ungarn, an der gefühlten „Türschwelle“ zu Europa, stecken nach wie vor tausende Menschen fest. Sie warten, bedroht von Versorgungsknappheit, Kriminalität, Wind, Wetter, staatlicher Willkür und Polizeirepression – bedarfsweise in maroden Camps oder auf den Straßen von Belgrad – auf ihre Chance zur Weiterreise.[nbsp]

Kaum jemand will hier bleiben; dazu kommt, dass Serbien sehr begrenzte Mittel um jemandem Schutz, geschweige denn eine Perspektive zu bieten. Doch das ehemalige Transitland scheint seit dem letzten Frühjahr für viele zur Sackgasse, die Staatsgrenzen auf dem Weg in Sicherheit zu unüberwindbaren Hindernissen geworden zu sein.[nbsp]

Als eine lose Gruppe von Menschen, die innerhalb der letzten 3 Monate im Rahmen unterschiedlicher Strukturen in Serbien unterwegs war um Menschen auf der Flucht zu unterstützen, haben wir uns zusammengefunden und wollen von unseren Eindrücken berichten.[nbsp]

Erzählungen und Diskussionen sollen einen Eindruck von der Situation vor Ort geben. Wie und mit welchen Perspektiven ist solidarisches Handeln (un-)möglich? Auch wird Raum für die Reflektion Unterstützungsansätzen mit und ohne links-radikalem Anspruch sein. [nbsp]