Deutsche Millionäre wollen diese Internetseite verbieten!
Ob bar übergeben, elektronisch übermittelt, via alternativer Zahlungsmethoden wie PayPal oder Bitcoins transferiert oder als Schuldenberg: Geld ist als Stellvertreter für Wert, mächtiges Instrument und für jede_n von uns eine alltägliche Notwendigkeit. Nicht ohne Grund sagt man sprichwörtlich: Geld ist die Sprache, die jede_r versteht.
Geld ist, was Geldfunktion erfüllt. Kapital – ob symbolisch oder monetär – bestimmt in Zeiten der Kapitalisierung aller Lebensbereiche maßgeblich unser individuelles und kollektives Wohlbefinden durch das Maß an gesellschaftlicher Teilhabe, welches wir uns leisten können. Den Imperativ „Über Geld spricht man nicht!“ wird das Projekt „Deutsche Millionäre wollen diese Internetseite verbieten!“ aushebeln und die Dilemmata und Widersprüche rund um das Geld zum Thema des städtischen Zusammenlebens machen.
Anhand eines virtuellen Projekts widmen wir uns den Arbeits-, Konsum- und Besitzverhältnissen im Leipziger Osten, der Gentrifizierung als Preisspritze, unsichtbaren Ökonomien, dem Schenken, Tauschen, Bezahlen, Kaufen, Gewinnen, Klauen und zur Schau stellen. Subjektive Geschichten, Wahrheiten, Klischees und Vorurteile, die mit dem Thema Geld in Verbindung stehen, bilden den Ausgangspunkt der Recherche und der Interaktionen vor Ort im Leipziger Osten. Die mündliche oder digitale Kommunikation zur Weitergabe von Informationen wird für das Projekt als alternative Wissensvermittlung im Alltag genutzt.
Künstlerisches Projektteam: Peter Hermans, Anna Jehle, Thomas Lindenberg, Juliane Schickedanz, Teresa Schönherr, Dana Lorenz
Launch des Projekts: April 2018
Das Projekt wird mit der freundlichen Unterstützung durch die Stiftung Kulturwerk der VG Bild-Kunst und das Kulturamts der Stadt Leipzig realisiert sowie in Zusammenarbeit mit Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen durchgeführt.