Interviews mit Zeitzeug*innen

Prof. em. Dr. Klaus Eberhard wurde 1940 geboren und promovierte 1968 am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg. Nach zwei Jahren als Research Associate an der Florida State University in Tallahassee/USA ging er 1970 als wissenschaftlicher Assistent an die Ludwig-Maximilians-Universität München, 1976 wurde er dort Professor. Seit 1992 ist er Leiter des Galerie Hotels Leipziger Hof und seit 1995 Leiter der Kunstgalerie. Als Kernphysiker, Kunstsammler und Buchautor besitzt er die größte private Sammlung von Gemälden aus der Leipziger Schule und der Neuen Leipziger Schule. Seine insgesamt 500 gesammelten Werke kann man im Galerie Hotel in der Hedwigstraße begutachten.

 

Marion Hartmann ist gebürtige Leipzigerin. Als eine von sechs Kindern ihrer Eltern hat sie 1975 in der damaligen Wilhelm-Wander-Oberschule als Lehrerin angefangen. Die selbsternannte Lehrerin aus Leidenschaft ist verheiratet, hat drei Kinder und schon einige Enkel-kinder. Bis 1999 wohnte sie am Rabet, danach ist sie in den Landkreis gezogen. Marion Hartmann betrachtet die Wende insbesondere aus dem Blinkwinkel der Veränderungen ihrer Schule und gibt immer wieder an, dass sie den Neuerungen stets mit großem Interesse und Offenheit gegenüber stand.

 

Martin Jehnichen wurde 1962 in Karlsruhe geboren und verbrachte oft die Sommerferien bei seinen Großeltern in Sachsen. Schon als Jugendlicher begeisterte ihn die Fotografie, sodass er Mitte der 80er Jahre entschied, Fotodesign und Visuelle Kommunikation in Bielefeld zu studieren. Dank eines Stipendiums des DAAD kam er 1989 für ein Semester nach Leipzig und entschied sich, zu bleiben. Martin Jehnichen gehört zu den wenigen Westdeutschen, die von Anfang an die Leipziger Demonstrationen begleiteten. Mit seinen Bildern vom Herbst 1989 bereicherte er die Friedliche Revolution und die ersten Jahre danach in Ostdeutschland um eine westdeutsche Perspektive.

 

Volkmar Maul wurde 1949 im Leipziger Osten geboren. Zwei Jahre zuvor eröffnete sein Vater ein Augenoptikgeschäft auf der Eisenbahnstraße, welches Volkmar Maul als sein Nachfolger 1978 übernahm und bis 2019 leitete. Als Mitbegründer der “Interessengemeinschaft Eisenbahnstraße Die Lo(c)kmeile e.V.” setzt er sich für die Attraktivität der Eisenbahnstraße ein und bemüht sich mit anderen Gewerbetreibenden darum, das Einzugsgebiet zu erhöhen.

 

 

Rolf Müller wurde 1942 in Leipzig geboren und hat eine Ausbildung zum Instrumentenschleifer und Messerschmied absolviert. 1982 hat er das Geschäft “Messer Müller” von seinem Vater übernommen, welches auf Schneidwaren, Haushaltswaren und Geschenkartikel spezialisiert ist. Im Jahr 1990 ist er in den Leipziger Osten gezogen und seitdem dort geblieben. Er hat 2000 mitanderen Gewerbe-treibenden die “Interessengemeinschaft Eisenbahnstraße die Lo(c)kmeile e.V.” gegründet.

 

 

Dr. Petra Strzelczyk wurde 1960 in Sachsen geboren. Aufgrund einer aufgenommen Arbeit zog sie 1986 in den Leipziger Osten und lebte dort bis 1995. Sie engagierte sich als Gründerin des Bürgervereins Neustädter Markt, in welchem sie bis zu ihrem Umzug in den Stadtteil Leipzig Leutzsch aktiv war. 1992 gründete sie das Gutachterbüro für Stadt- und Landschaftsökologie “bioplan” und arbeitet seitdem regional und über-regional mit Behörden, Unternehmen, Planungsbüros und Privatpersonen zusammen.