Vortrag: Über das Verhältnis der AfD zum Antisemitismus

27. März 2019, 18:00 Uhr

Der Einzug der AfD in den Bundestag stellt eine Zäsur im bundesdeutschen Parteiensystem dar und sorgte im letzten Herbst auch weltweit für Aufsehen. Die rechte Alternative hat sich in der kurzen Parteigeschichte von einer europaskeptischen Einpunkt-Partei nationalliberaler Ausprägung zu einer Partei entwickelt, die von Beobachter*innen als Sammelbecken der Neuen Rechten bezeichnet wird. Innerhalb der Neuen Rechten kam es in den letzten Jahren zu einem Paradigmenwechsel, in dessen Folge eine rassistische Agenda anstellte des „Gerüchts über die Juden“ (Adorno) getreten ist. Auch wenn die AfD ihren politischen Schwerpunkt auf den Islam gelegt hat verunsichern die Ressentiments gegenüber Minderheiten auch die jüdische Community in der Bundesrepublik. Vor allem der nationalkonservative Flügel der Partei macht immer wieder mit Solidaritätsbekundungen mit Israel oder der jüdischen Gemeinde von sich reden. Dennoch gab es in verschiedenen Landesverbänden immer wieder einschlägige antisemitische Skandale. Kann man also vor dem Hintergrund des Widerspruchs zwischen Anti-Antisemitismus und Antisemitismus diese israelsolidarischen Bekundungen überhaupt ernst nehmen? Welche Fälle von Judenfeindschaft gab es in der Partei? Und: Was hat die Geschichtspolitik und die Forderung nach einem „Schlussstrich“ mit dem Verhältnis zum Antisemitismus zu tun?

Der Referent Jérôme Buske hat Politikwissenschaft studiert und arbeitet im Bereich der politischen Bildungsarbeit zu den Themen Antisemitismus und Rechtsextremismus.

Der Vortrag findet im Rahmen einer Soli-Veranstaltungsreihe, die Spenden für Geflüchtete auf der Balkanroute sammelt. Spenden gehen an die Initiative Balkanaid.

Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich.

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