Revolution und Ernüchterung (Lesung)
12. November 2015, 23:00 Uhr - 22:59 Uhr
Alle unsere Träume: Die Lesungen
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Endzeitstimmung, Revolutionseuphorie und Neubeginn, Glücksritter, Wendeverlierer und wilder Osten. In den literarischen Texten der Wendegeneration kommen die vielfältigen Wirklichkeitserfahrungen zwischen eingelösten Träumen und verlorenen Hoffnungen zum Ausdruck. Wir wollen Texte aus und von dieser Zeit (wieder) entdecken und miteinander ins Gespräch bringen.
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Freitag, 30.10., 20 Uhr: Revolution und Ernüchterung
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Kathrin Wildenberger liest aus ihrem Roman Montagsnächte, Malte Cordes liest Texte von Stephan Heym
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Wie können Menschen ein politisches System zum Einsturz bringen? Indem sie sich ihm mit ihren Körpern entgegenstellen. So geschehen 1989 in Leipzig. Selten waren Privates und Politisches enger miteinander verknüpft, als zur Zeit der Wende. 1986 verliebt sich die 15jährige Ania in ihrem sachsen-anhaltinischen Heimatdorf in den Außenseiter Bernd. Doch als Bernd zur Armee eingezogen wird, verlieren sich die beiden aus den Augen. Drei Jahre später begegnen sie sich auf einem Friedensgebet in Leipzig wieder – und verlieben sich ineinander, obwohl Bernd mittlerweile mit Anias bester Freundin Miriam zusammen ist. Als Fotograf ist Bernd zugleich Beobachter und treibende Kraft der Veränderungen. Ania hingegen stürzen die neuen Verhältnisse in innere Konflikte, nicht zuletzt weil ein politischer Riss auch mitten durch ihre Familie geht. Mit „Montagsnächte“ entwirft Wildenberger nicht nur ein präzises, stimmungsvolles Bild der Wendezeit, sondern sie flicht um die Ereignisse des Wendeherbstes eine komplexe Geschichte. „Montagsnächte“ ist ein Roman über die Stärke von Träumen und die Mühen des Erwachsenwerdens in Zeiten politischer Umbrüche.