[ACHTUNG, VERANSTALTUNG FÄLLT AUS!!!] Abgesang des Abendlandes – Stalin hat uns das Herz gebrochen
2. November 2018, 19:00 Uhr
Aufgrund von Krankheit muss der Vortrag heute leider ausfallen.
Eine Veranstaltung von Initiative gegen rechte Antideutsche.
— Abgesang des Abendlandes – Wider den Verfall der ideologiekritischen Praxis —
Bald dreißig Jahre ist es her, dass die antideutsche Intervention in die hiesige radikale Linke ihren Anfang nahm. Nun sieht es fast so aus, als wäre die Zeit ihrer Post-Antideutschen Wiedergänger am Ende. Was als kritische Intervention gegen die sog. deutsche Wiedervereinigung und die verkürzte Kritik des Mainstreams der radikalen Linken begann, verlor für einen nicht unbedeutenden Teil der Bewegung über die Jahre den maßgeblichen Gegenstand seiner Kritik – die deutsche Nation – und damit seine kritischen Gehalt. Dieser Teil existiert heute wesentlich als verschwurbelte Politsekte fort. Begannen einschlägige Publikationen wie die Bahamas schon Anfang der 00er Jahre sich argumentativ darauf zurückzuziehen, vor allem andere Linke als hässlich zu bezeichnen und sich öffentlich von einer Linken zu verabschieden, wiederholt sich dieser Bruch nun in der vermeintlichen Trennung in Rechts- und Linksantideutsche. Was als recht absurdes Meme begann, verselbstständigte sich als bald zur Szenediskussion. Als Beispiel für die autoritäre Wende im Denken der sogenannten Rechtsantideutschen lassen sich die Beiträge von Thomas Maul heranziehen. Sein Vortrag im Rahmen einer Reihe anlässlich des 70. Jahrestags der Staatsgründung Israels entfachte die Debatte um die Frage nach dem ideologischen Charakter dieses Milieus in Leipzig und darüber hinaus aufs Neue. An diese Debatte wollen wir nun mit einer kleinen Vortragsreihe anknüpfen, um zu retten, was noch zu retten ist und zu stoßen, was schon fällt.
Die Veranstaltung sollte ursprünglich innerhalb der Reihe 70 Jahre Israel stattfinden, wurde allerdings von der Naturfreundejugend Berlin aufgrund der Beteiligung von Thomas Maul abgesagt. Wir freuen uns, sie als Abschluss unserer kleinen Vortragsreihe nachholen zu können.
1. — Grenzarbeit – Zur Verteidigung einer antideutschen Linken gegen die Querfront, mit Felix Riedel — 02.10.2018
https://www.facebook.com/events/269414243781562/
2. — Islamischer Antisemitismus – wie er entstand und was ihn ausmacht, mit Matthias Küntzel — 24.10.2018
https://www.facebook.com/events/416007132265200/
3. — Stalin hat uns das Herz gebrochen. Antisemitismus in der DDR und die Verfolgung jüdischer Kommunist*innen, mit der Naturfreundejugend Berlin — 02.11.2018
Jüdische Kommunist*innen sind nach den Zweiten Weltkrieg mit dem Traum, einen sozialistischen Staat aufzubauen, in dem es keine Unterdrückung, keine faschistischen Ideologien und keinen Antisemitismus mehr geben würde, in die DDR remigriert. Dieser Traum wurde nicht erfüllt und ihre Leben, wenn auch nicht immer physisch, zerstört. Ausgehend von den Lebenswegen einiger jüdischer Kommunist*innen, versuchen wir die Frage zu beantworten: Warum konnte es in einem sich als antifaschistisch bezeichnenden Staat schon kurz nach der Shoah wieder Antisemitismus geben?
Die Veranstaltungsreihe wird gefördert von der Rosa-Luxemburg-Stiftung und dem StuRa der Uni Leipzig.